Buch: Im Land der kaputten Uhren – Rezension
In ihrem Buch „Im Land der kaputten Uhren“ berichtet die Autorin Miriam Spies von ihrem Roadtrip durch Marokko aus Sicht einer alleinreisenden Frau.
Das allein ist heutzutage nichts ungewöhnliches mehr. Trotzdem erweckt das Buch für mich auf den ersten Blick den Anschein spannend und anders zu werden. Denn der Reisestil der Autorin ist für alleinreisende Frauen in Marokko dann doch etwas ungewöhnlich: Kein großes Budget, kein Zeitplan, keine vorgeplante Reiseroute und auch kein typisches Sightseeingprogramm. Das kann unterhaltsam werden!
Bei einer Reise durch Marokko braucht man keine Uhren.
„Ankunftszeit ist, wenn man da ist.“ [1]
Inhalt des Buchs
Die Autorin reist im Winter auf eigene Faust durch Marokko. Sie reist mit wenig Gepäck und einem Plan in der Tasche, der bereits nach der Ankunft am Flughafen von Nador über den Haufen geworfen wird.
Sie fährt per Mitfahrgelegenheit durch die Nacht, Übernachtet u.a. in einer marokkanischen Studenten-WG und hat zahlreiche Begegnungen mit Einheimischen und anderen Reisenden. Daraus ergeben sich mal mehr und mal weniger tiefgehende Gespräche die spannende Einblicke in die marokkanische Kultur und Denkweise geben.
In Gesprächen mit Einheimischen werden auch heikle Themen wie das Kopftuchtragen oder Drogen nicht gemieden. Auch verschweigt die Autorin dem Leser die Fettnäpfchen nicht, die auf einer Reise durch eine fremde Kultur lauern und in die sie gelegentlich tappt.
Orte, die im Buch bereist werden:
- Nador
- Tanger
- Chefchaouen
- Essaouira
- Marrakesch
- Rabat
- Casablanca
Der hintere Einband des Buches enthält eine Landkarte von Marokko auf der man die Route nachverfolgen kann.
Vorne im Bucheinband sind einge Fotos, die während der Reise entstanden sind.
Außerdem gibt es einen Anhang mit hilfreichen Worten auf Arabisch, die auch im Buch häufiger fallen.
So hat mir das Buch gefallen
Zugegeben, Miriam Spies pflegt bei ihrem Marokkotrip einen Reisestil, der mir selbst nicht in den Sinn kommen würde, wenn ich alleine unterwegs bin. Und trotzdem, oder besser genau deshalb, hat das Buch mich gefesselt bis zur letzten Seite!
Das Besondere daran ist der lebendige Schreibstil der Autorin. Man bekommt als Leser das Gefühl als würde man mit in der Studenten-WG auf dem Sofa sitzen, im Nachtbus mit ungewisser Ankunftszeit zu einer neuen Destination unterwegs sein oder mit ihr duch die verwinkelten Gassen marokkanischer Städte irren.
Daneben gibt es zahlreiche Anekdoten aus dem Reisealltag in Marokko, die einem unweigerlich zum Schmunzeln bringen.
Das macht das Buch sehr unterhaltsam und sorgt dafür dass man stetig weiterlesen will.
Marokko-Erfahrene werden sich in vielen Situationen wiedererkennen. Neulinge bekommen einen Eindruck davon, was passiert, wenn man sich ganz und gar auf eine Reise durch das Land der kaputten Uhren einlässt.
Das neue Buch von Miriam Spies ist kein klassischer Reisebericht, der hauptsächlich von den Sehenswürdigkeiten und der Natur des Landes handelt. Wer das erwartet, wird womöglich enttäuscht werden. Stattdessen kann man vielmehr an den persönlichen Erlebnissen und Eindrücken der Autorin teilhaben und dadurch Einblicke in die marokkanische Denk- und Lebensweise gewinnen, die einem als Tourist oder Pauschalurlauber verborgen bleiben. Das schätze ich an dem Buch besonders.
Beim Lesen empfand ich oftmals Bewunderung für die Gelassenheit und Fähigkeit der Autorin, sich auf das Ungewisse einzulassen und auch unangenehme Situationen nicht zu meiden. Weder nicht vorhandene Heizungen im marokkanischen Winter, noch Sprachbarrieren oder übereifrige Verkäufer halten sie davon ab, ihre Reise auf eigene Faust durchzuziehen und sie zu einem unvergesslichen Abenteuer zu machen. Und das gelingt ihr mit ihrer offenen Art auch. Wo eine Tür zuschlägt, tut sich eine Neue auf.
Für mich ist das Buch eine klare Leseempfehlung!
Nichts für Pauschalurlauber und Erholungssuchende. Dafür umso spannender für alle, die sich ganz und gar auf die Reise durch Marokko Land einlassen wollen.
Die Autorin Miriam Spies
Miriam Spies ist Autorin und hat bereits mehrere Bücher in verschiedenen Genres veröffentlicht.
Im Land der kaputten Uhren ist ihr erstes Buch, das sich mit dem Land Marokko beschäftigt. Sie war 2014 zum ersten Mal in Marokko und ist seitdem jedes Jahr dort gewesen.
Von früheren Reisen hat sie bereits Bekanntschaften mit Einheimischen geschlossen, die sie in Marokko wiedertrifft. Auch ein paar Brocken Arabisch spricht sie bereits.
Tipp: Kostenlose Leseprobe
Hier beim Verlag CONBOOK gibt es online eine kostenlose Leseprobe.
Kaufen kann man das Buch unter anderem hier:
- beim Verlag direkt: www.conbook-verlag.de
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- im Buchhandel vor Ort
Quellen
[1] Miriam Spies (2019): Im Land der kaputten Uhren. Mein marokkanischer Roadtrip. CONBOOK Verlag.
Bildquellen: CONBOOK Verlag
Hinweis: Ein Rezensionsexemplar des Buches wurde uns vom CONBOOK Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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